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«Das Hornwachstum ist von vielen Faktoren abhängig»

Pferdehufe wachsen und verändern sich ständig, das ist jedem Reiter und Pferdebesitzer bekannt. Doch wie und wieviel wächst das Hufhorn, was beeinflusst dieses Wachstum und wie oft muss der Huf bearbeitet werden?

Er wächst und wächst und wächst: In einem Monat schiebt der Pferdehuf zwischen sechs und acht Millimetern an neuem Horn nach. „Als Faustregel spricht man von etwa einer Huflänge im Jahr“, sagt Walter Wolf, fahrender Hufschmied mit jahrzehntelanger Erfahrung und seit 2011  Leiter der Schmiede am Tierspital Zürich.   

Produziert wird das Hufhorn von der Huflederhaut, die in mehrere Abschnitte aufgeteilt ist und verschiedene Arten von Horn erzeugt. Spricht man von Hornwachstum, ist in der Regel die Erneuerung des Kronhorns gemeint. Dieses wird von der Kronlederhaut hergestellt und bildet die äussere, harte Schutz- und Tragkapsel des Hufs. Sie wächst vom oberen Teil des Hufes nach unten in Richtung Tragrand. Über der Kronlederhaut, beim Übergang zum Fell, liegt die Saumlederhaut, die das Saumhorn produziert, das man auch als Glasurschicht bezeichnet. Diese schützt den Huf vor äusseren Einflüssen und vor dem Austrocknen. Wer die Hufe zu oft mit einem starken Wasserstrahl abspritzt, mit harten Bürsten bearbeitet oder viel auf Sandböden reitet, zerstört diesen natürlichen Schutzfilm. 

Trockener Sommer, harte Hufe

„Hornqualität und Hornwachstum sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig“, erklärt Walter Wolf. Wobei in Bezug auf die Qualität der Hufe die Herkunft des Pferdes und seine Gene eine wichtige Rolle spielen: „Schlechte Hufe sind leider oft vererbt“, weiss der Hufexperte. Wie schnell Hufe wachsen, ist unter anderem rasseabhängig: beim Vollblüter wachsen sie langsamer und qualitativ oft schlechter als beim Kaltblüter. Auch die Jahreszeit und das Klima spielen eine Rolle: Im Sommer wird mehr Horn produziert als im Winter. Dafür sind tageslichtabhängige Hormone verantwortlich, welche die Zellteilung beschleunigen. In der kalten Jahreszeit hingegen verengen sich die Blutgefässe, der Huf wird weniger gut durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Einen ausgesprochen positiven Effekt auf die Hufqualität hatte der warme, trockene Sommer 2018, der klimatisch schon fast den Steppengebieten entsprach, aus denen das Pferd ursprünglich stammt. Dadurch, dass die Hufe nicht wie sonst in unseren Breitengraden üblich einem ständigen Wechsel aus nasser und trockener Witterung ausgesetzt waren, wurden sie hart und fest. „Der Huf passt sich schnell den äusseren Bedingungen an“, erklärt Hufschmied Wolf. Ist es lange nass und sind die Weiden tief und matschig, wird auch der Huf weich und ist weniger widerstandfähig und abriebfest.

Während der Pferdebesitzer keinen Einfluss auf die genetischen Veranlagungen seines Vierbeiners oder das Klima hat, kann er über andere Faktoren wie Bewegung oder Ernährung die Qualität und das Wachstum des Hufhorns ein Stück weit beeinflussen.   

Bei jedem Schritt, den das Pferd macht, wirkt der Huf wie eine Pumpe, die für die Rückkehr des Blutes zum Herzen sorgt. Dadurch verbessert sich auch die Durchblutung der Huflederhaut, weshalb bei Pferden, die sich viel bewegen, die Hufe schneller und besser wachsen als bei Tieren, die den Grossteil des Tages in einer Boxe verbringen.

Gemäss Walter Wolf ist eine regelmässige, ausgewogene Ernährung des Pferdes, unter anderem mit qualitativ hochwertigem Heu, der Schlüssel zu einer optimalen Versorgung des Hufes mit allen notwendigen Nährstoffen. Bevor spezielle Zusatzfuttermittel für die Hufgesundheit verabreicht werden, empfiehlt Walter Wolf, erst über ein Blutbild beim Tierarzt abzuklären, ob überhaupt ein Mangel an Nährstoffen vorliegt.    

Damit die Hufe in Form bleiben

Bei frei lebenden Pferden halten sich Hufwachstum und natürlicher Abrieb die Waage – was erklärt, weshalb Wildpferde weder einen Barhufpfleger noch einen Hufschmied benötigen. Bei den meisten Freizeit- und Sportpferden, die sich wesentlich weniger bewegen, nutzen sich die Hufe langsamer und vor allem nicht immer gleichmässig ab. Damit sie ihre Funktion einwandfrei erfüllen können, müssen Hufe regelmässig von einem Fachmann bearbeitet und in Form gebracht werden. Ist das nicht der Fall, drohen Beschwerden wie Risse, Hornspalten, das Hufrollensyndrom, Sehnen- oder Rückenprobleme und sogar Arthrose. Doch wie oft soll der Barhufpfleger oder Hufschmied aufgeboten werden? Alle vier, sechs, acht oder sogar erst nach zehn Wochen? „Der Intervall ergibt sich aus dem Hufwachstum und dem Grad der Nutzung des Pferdes – und ist somit für jedes Pferd individuell“, sagt Fachmann Walter Wolf. Bei einem Kutschpferd, das sich viel auf Asphalt bewegt, ist der Abrieb grösser, es nutzt seine Hufeisen stärker ab und muss eher neu beschlagen werden als ein Freizeitpferd, das täglich nur ein bis zwei Stunden in der Halle oder auf weichen Böden im Gelände geritten wird. Kürzere Hufpflege- oder Beschlagsintervalle sind auch angesagt bei Pferden mit Fehlstellungen und anderen Hufproblemen.   

Copyright Text: Angelika Nido Wälty 

Bilder Vorschläge Shutterstock

Im Idealfall gleicht der Hufpfleger oder Hufschmied beim regelmässigen Bearbeiten nur den fehlenden Abrieb aus. 

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